Schlagwort: Bienen

  • Weltbienentag: Bedeutung, Feier und wie Bienen unsere Welt retten

    Weltbienentag: Bedeutung, Feier und wie Bienen unsere Welt retten

    Der Welt­bi­e­nen­tag am 20. Mai rückt all­jähr­lich die unver­zicht­ba­re Rol­le der Bie­nen und ande­rer Bestäu­ber in den Fokus. Die­se klei­nen Lebe­we­sen leis­ten einen fun­da­men­ta­len Bei­trag für unse­re Öko­sys­te­me, die glo­ba­le Ernäh­rungs­si­cher­heit und den Erhalt der Arten­viel­falt. Doch trotz ihrer enor­men Bedeu­tung sind Bie­nen welt­weit zahl­rei­chen Bedro­hun­gen aus­ge­setzt. Die­ser Arti­kel beleuch­tet die Hin­ter­grün­de des Welt­bi­e­nen­tags, die viel­fäl­ti­ge Bedeu­tung der Bie­nen und zeigt auf, wie ihr Schutz direkt dazu bei­trägt, unse­re Welt zu erhal­ten und nach­hal­tig zu gestal­ten. Wir ste­hen vor der drin­gen­den Fra­ge: Wie kön­nen wir das Über­le­ben die­ser lebens­wich­ti­gen Bestäu­ber sichern?

    Was ist der Weltbienentag und warum wird er gefeiert?

    Der Welt­bi­e­nen­tag wird jedes Jahr am 20. Mai began­gen. Die­ses Datum ist nicht zufäl­lig gewählt: Es mar­kiert den Geburts­tag von Anton Janša, einem slo­we­ni­schen Hofim­ker­meis­ter am öster­rei­chi­schen Hof im 18. Jahr­hun­dert, der als Pio­nier der moder­nen Imke­rei gilt. Janša war ein her­aus­ra­gen­der Exper­te, der die Bedeu­tung der Bie­nen für die Land­wirt­schaft und die mensch­li­che Gesell­schaft früh erkann­te und doku­men­tier­te. Sei­ne Arbeit und sein Erbe ehrend, schlug Slo­we­ni­en 2017 vor, den 20. Mai zum Welt­bi­e­nen­tag zu erklä­ren. Die Gene­ral­ver­samm­lung der Ver­ein­ten Natio­nen (UN) folg­te die­sem Vor­schlag und rief den Tag 2018 offi­zi­ell ins Leben.

    Der Zweck die­ses glo­ba­len Gedenk­tags ist es, das öffent­li­che Bewusst­sein für die kri­ti­sche Rol­le von Bie­nen und ande­ren Bestäu­bern zu schär­fen und auf die viel­fäl­ti­gen Bedro­hun­gen hin­zu­wei­sen, denen sie gegen­über­ste­hen. Die Fei­er des Welt­bi­e­nen­tags soll Regie­run­gen, Orga­ni­sa­tio­nen, die Zivil­ge­sell­schaft und Ein­zel­per­so­nen welt­weit dazu anre­gen, Maß­nah­men zum Schutz die­ser unver­zicht­ba­ren Insek­ten zu ergrei­fen. An die­sem Tag fin­den oft Ver­an­stal­tun­gen, Kam­pa­gnen und Bil­dungs­in­itia­ti­ven statt, die auf die Bedeu­tung der Bie­nen auf­merk­sam machen und prak­ti­sche Wege auf­zei­gen, wie jeder zum Bie­nen­schutz bei­tra­gen kann.

    Quel­le: Welt­bi­e­nen­tag – Wiki­pe­dia, World Bee Day | United Nati­ons

    Die unverzichtbare Bedeutung von Bienen und anderen Bestäubern

    Die Bedeu­tung Bie­nen und ande­rer Bestäu­ber (wie Schmet­ter­lin­ge, Käfer, Vögel oder Fle­der­mäu­se) für die Natur und den Men­schen ist kaum zu über­schät­zen. Ihre zen­tra­le Rol­le liegt in der Bestäu­bung – dem Pro­zess, bei dem Pol­len von einer Blü­te zur ande­ren über­tra­gen wird, was für die Befruch­tung vie­ler Pflan­zen­ar­ten uner­läss­lich ist. Schät­zun­gen zufol­ge hän­gen etwa 75% der welt­wei­ten Nah­rungs­pflan­zen und über 90% aller Wild­pflan­zen zumin­dest teil­wei­se von der Bestäu­bung durch Tie­re ab.

    In der Land­wirt­schaft sind Bie­nen die wich­tigs­ten Bestäu­ber. Sie sichern die Erträ­ge und die Qua­li­tät vie­ler Kul­tu­ren, dar­un­ter Obst (Äpfel, Bee­ren), Gemü­se (Toma­ten, Gur­ken), Nüs­se und Ölsaa­ten. Ohne die Arbeit der Bie­nen müss­ten vie­le die­ser Pflan­zen von Hand bestäubt wer­den, was extrem auf­wen­dig und teu­er wäre und zu deut­lich gerin­ge­ren Erträ­gen füh­ren wür­de. Der Ver­lust von Bestäu­bern hät­te somit direk­te und gra­vie­ren­de Aus­wir­kun­gen auf unse­re Ernäh­rungs­si­cher­heit und die Viel­falt unse­rer Nah­rungs­mit­tel.

    Über die Land­wirt­schaft hin­aus spie­len Bie­nen und ande­re Bestäu­ber eine ent­schei­den­de Rol­le für die Bio­di­ver­si­tät. Sie ermög­li­chen die Fort­pflan­zung zahl­rei­cher Wild­pflan­zen und bil­den die Nah­rungs­grund­la­ge für vie­le ande­re Tie­re, von Insek­ten über Vögel bis hin zu Säu­ge­tie­ren. Gesun­de Bestäu­ber­po­pu­la­tio­nen sind daher ein Indi­ka­tor für und gleich­zei­tig eine Vor­aus­set­zung für intak­te Öko­sys­te­me. Ihr Rück­gang ist ein alar­mie­ren­des Zei­chen für den Zustand unse­rer Umwelt.

    Quel­le: World Bee Day | United Nati­ons, Welt­bi­e­nen­tag 2023: Unver­zicht­bar für Mensch und Natur …

    Bedrohungen für Bienen: Eine alarmierende Situation

    Die Situa­ti­on für Bie­nen welt­weit ist alar­mie­rend. Meh­re­re Fak­to­ren tra­gen zum Bie­nen­ster­ben und dem Rück­gang ande­rer Bestäu­ber bei. Eine der Haupt­ur­sa­chen ist der inten­si­ve Ein­satz von Pes­ti­zi­den in der moder­nen Land­wirt­schaft. Ins­be­son­de­re bestimm­te Neo­ni­co­ti­no­ide ste­hen im Ver­dacht, das Ner­ven­sys­tem der Bie­nen zu schä­di­gen, ihre Ori­en­tie­rung zu beein­träch­ti­gen und ihre Anfäl­lig­keit für Krank­hei­ten zu erhö­hen. Doch nicht nur Pes­ti­zi­de bedro­hen die Insek­ten. Der Ver­lust von Lebens­raum und Nah­rungs­quel­len durch die Aus­brei­tung von Mono­kul­tu­ren, die fort­schrei­ten­de Urba­ni­sie­rung und die Zer­stö­rung natür­li­cher Flä­chen nimmt Bie­nen die benö­tig­te Viel­falt an Blü­ten und Nist­plät­zen. Auch der Kli­ma­wan­del spielt eine Rol­le, indem er die Blü­te­zei­ten von Pflan­zen und die Flug­zei­ten der Bie­nen aus dem Takt bringt oder extre­me Wet­ter­ereig­nis­se häu­fi­ger macht. Hin­zu kom­men Krank­hei­ten und Para­si­ten, wie die Var­roa­mil­be, die Bie­nen­völ­ker schwä­chen und dezi­mie­ren kön­nen. Die Kom­bi­na­ti­on die­ser Bedro­hun­gen stellt eine ernst­haf­te Gefahr für das Über­le­ben vie­ler Bie­nen­ar­ten dar.

    Wie Bienen unsere Welt retten: Ihr Beitrag zu Ökosystem und Wirtschaft

    Der Bei­trag von Bie­nen geht weit über die Pro­duk­ti­on von Honig hin­aus. Sie sind unver­zicht­ba­re Archi­tek­ten unse­rer Öko­sys­te­me. Durch ihre Bestäu­bung ermög­li­chen sie die Fort­pflan­zung von über 80% der Wild­pflan­zen und sor­gen so für den Erhalt der Bio­di­ver­si­tät. Eine sta­bi­le Pflan­zen­viel­falt ist die Basis für gesun­de Lebens­räu­me für unzäh­li­ge Tier­ar­ten. Die Arbeit der Bie­nen hat auch einen immensen öko­no­mi­schen Wert. Die Bestäu­bung von Nutz­pflan­zen ist für die glo­ba­le Land­wirt­schaft von ent­schei­den­der Bedeu­tung. Schät­zun­gen des wirt­schaft­li­chen Nut­zens der Bestäu­bung welt­weit gehen in die drei­stel­li­ge Mil­li­ar­den­hö­he. Ohne Bie­nen und ande­re Bestäu­ber wären Ern­ten vie­ler Obst‑, Gemü­se- und Nuss­sor­ten dras­tisch redu­ziert oder gar unmög­lich. Infor­ma­tio­nen der Ver­ein­ten Natio­nen zur Bedeu­tung von Bestäu­bern beto­nen, dass Bie­nen direkt zur Ernäh­rungs­si­cher­heit bei­tra­gen. Daher ist der Schutz der Bie­nen nicht nur eine Fra­ge des Natur­schut­zes, son­dern auch der nach­hal­ti­gen Ent­wick­lung und des wirt­schaft­li­chen Wohl­erge­hens der Mensch­heit. Ihr Über­le­ben sichert die Grund­la­ge unse­res eige­nen Lebens­raums und unse­rer Nah­rungs­mit­tel­ver­sor­gung.

    Was jeder tun kann: Praktische Tipps zum Bienenschutz

    Der Schutz der Bie­nen ist eine Auf­ga­be, die uns alle angeht. Jeder Ein­zel­ne kann aktiv wer­den und zum Bie­nen­schutz bei­tra­gen. Ein bie­nen­freund­li­cher Gar­ten oder Bal­kon ist ein her­vor­ra­gen­der Anfang: Pflan­zen Sie hei­mi­sche, nek­tar- und pol­len­rei­che Blü­ten wie Laven­del, Son­nen­blu­men, Kräu­ter oder Wild­blu­men, die zu unter­schied­li­chen Jah­res­zei­ten blü­hen. Wich­tig ist auch der Ver­zicht auf Pes­ti­zi­de, ins­be­son­de­re in pri­va­ten Gär­ten. Grei­fen Sie statt­des­sen auf natür­li­che Schäd­lings­be­kämp­fungs­mit­tel zurück. Schaf­fen Sie Nist­plät­ze für Wild­bie­nen, zum Bei­spiel durch Insek­ten­ho­tels oder unor­dent­li­che Ecken mit abge­stor­be­nen Pflan­zen­stän­geln und Tot­holz. Gemein­den kön­nen Blüh­strei­fen anle­gen und auf che­mi­sche Pflan­zen­schutz­mit­tel im öffent­li­chen Raum ver­zich­ten. Land­wir­te sind ange­hal­ten, bie­nen­freund­li­che­re Prak­ti­ken zu über­neh­men, wie den Ein­satz von Pes­ti­zi­den außer­halb der Blü­te­zei­ten oder die Schaf­fung von Blüh­flä­chen am Feld­rand. Die Unter­stüt­zung loka­ler Imker­initia­ti­ven hilft eben­falls direkt, die Bestän­de der Honig­bie­nen zu sichern. Jede klei­ne Maß­nah­me trägt dazu bei, den lebens­wich­ti­gen Bestäu­bern zu hel­fen.

    Weiterführende Quellen